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Gicht – die Krankheit, die aus dem Gewebe kommt
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Gicht – die Krankheit, die aus dem Gewebe kommt

Gicht ist eine Erkrankung, die als Folge eines gestörten Harnsäurestoffwechsels auftritt. Die Konzentration der Harnsäure im Körper ist von der Menge der Produktion abhängig und davon, wie viel der Körper ausscheidet. Bei Gicht ist die Konzentrierung der Harnsäure im Blut und in den übrigen Körperflüssigkeiten viel höher. Erreicht die Harnsäure im Körper eine Überkonzentration, dann bilden sich Harnsäurekristalle im Gewebe. Diese Fremdkörper bewirken eine Entzündung, die zur Gicht führt.
Häufig beginnt Gicht als akuter Anfall am Grundgelenk der großen Zehe. Die sehr heftigen Schmerzen entwickeln sich innerhalb weniger Stunden. Es können aber auch andere Gelenke berührt sein. Tritt Gicht zugleich an verschiedenen Stellen auf, dann ist die Erscheinungsform asymmetrisch, das bedeutet zum Beispiel an der linken Hand und / oder am rechten Zeh. Außergewöhnliche Belastungen des Körpers, reichlicher Alkoholgenuss oder größere Mahlzeiten sind zumeist auslösender Faktor. Fieber, Kopfschmerzen, Herzjagen und Erbrechen sind Begleitzustände. Das ist ein richtiger Anfall. Aber auch ohne ärztliche Behandlung klingt diese Entzündung oft schon nach wenigen Tagen wieder ab. Zurück bleibt eine juckende, sich schuppende Hautspur. Viele Betroffene nehmen daher ersten Gichtanfall nicht ernst und versäumen den Gang zum Arzt. Nach wiederholten Anfällen können sich Tophi, sogenannte Gichtknoten, bilden. Sie treten meist an der Ohrmuschel, an den Finger- oder Ellenbogengelenken auf. Das sind sogenannte Ablagerungen von den Harnsäurekristallen. Gicht kann zu Deformierungen und Destruktion der Gelenke führen, falls nicht frühzeitig eine Therapie eingeleitet wird. Besonders gefährdet sind die Nieren. Hier führen Harnsäureablagerungen im Gewebe zu chronischen Schäden. Hierbei wird von der Gichtniere gesprochen. Diese Ablagerung von Harnsäurekristallen im Nierenmark führt zur Blutdruckerhöhung und begünstigt dadurch die Entstehung der Arteriosklerose. Nierensteine, die durch Ausfällung von Harnsäurekristallen gebildet werden, sind Ursache schmerzhafter Koliken. Gerade bei jungen Patienten kann sich die Gicht zunächst nur an den Nieren und nicht an den Gelenken darstellen. Auch wenn Gichtanfällige eine Veranlagung ererbt haben, können sie durch vernünftige Lebensweise mögliche Gesundheitsschädigungen eingrenzen. Dazu zählt in erster Linie die drastische Einschränkung des Alkoholkonsums. Auch der Speiseplan sollte sich durch Genügsamkeit auszeichnen.